Aktuell gibt es kaum Veränderungen am Arbeitsmarkt. So bleibt die Arbeitslosenquote in Sachsen konstant bei sechs Prozent. Immerhin haben im letzten Monat wieder über 7.000 arbeitslose Menschen in Sachsen eine Beschäftigung gefunden. Darüber hinaus nehmen derzeit rund 30.000 Personen an einer beruflichen Weiterbildung, Eingliederungsmaßnahme, Beschäftigung schaffenden Maßnahme oder an einem Sprachkurs teil. Dennoch beobachten wir keine übliche Entwicklung für einen Juni. Die Unternehmen zögern seit Monaten bei der Nachbesetzung ihrer Stellen und das wird sich erfahrungsgemäß über die Ferienmonate im Sommer nicht ändern. Aus diesem Grund erwarten wir für die kommenden Wochen eher eine Zunahme der Arbeitslosigkeit, weil schulische und duale Ausbildungen enden und die Urlaubszeit keine Zeit der Neueinstellungen ist“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im Juni: 127.927
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (128.252): -325 oder -0,3 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (115.884): +12.043 oder +10,4 Prozent
Arbeitslosenquote im Juni: 6,0 Prozent
Arbeitslosigkeit: 127.927 Arbeitslose in Sachsen
Krieg in der Ukraine: 11.452 arbeitslose Menschen aus der Ukraine gemeldet
Im Juni waren sachsenweit rund 11.500 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos gemeldet, 361 mehr als im Mai. Einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gingen im April 6.100 Menschen mit einer ukrainischen Staatsbürgerschaft nach, 3.000 mehr als vor einem Jahr. Auch die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten (Minijobber) ist im gleichen Zeitraum um 900 auf 1.300 gestiegen.
Arbeitskräftenachfrage: 39.576 freie Stellen
Bei den sächsischen Agenturen für Arbeit und den Jobcentern sind derzeit rund 39.500 freie Stellen gemeldet – 7.235 weniger als im Juni 2022 und 163 mehr als vor einem Monat. Allein im Juni sind 7.375 freie Stellen in sächsischen Unternehmen registriert worden.
Kurzarbeit: 10.565 Kurzarbeiter in 739 Betrieben
Im März 2023 waren rund 10.500 Personen in rund 740 sächsischen Betrieben von Kurzarbeit betroffen. Das sind 0,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Freistaat. Im Zeitraum vom April bis Juni 2023 haben 448 Unternehmen erneut Kurzarbeit aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit angezeigt: für rund 9.100 Beschäftigte.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen ist zwar im Vergleich zum Vormonat gesunken, allerdings stieg sie gegenüber zum Vorjahr deutlich. Das liegt vor allem am Zuwachs durch die Flüchtlinge aus der Ukraine. "Diesen Flüchtlingen können auch wenn sie noch nicht über das B1-Niveau der deutschen Sprache verfügen, geeignete Arbeitsangebote unterbreitet werden. Da braucht es noch mehr Angebote, denn Sprache lässt sich gerade auch am Arbeitsplatz erlernen und Integrationschancen werden dadurch erhöht. Angesichts der leicht gestiegenen Zahl an Langzeitarbeitslosen müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden auch diese Menschen wieder in Arbeitsverhältnisse zu vermitteln", sagte VWT-Hauptgeschäftsführer Stephan Fauth.
"Die wieder angestiegenen freien Stellen zeigen, dass der Bedarf in den Betrieben an Arbeits- und Fachkräften unverändert hoch ist. Damit es gelingt, dass Menschen aus dem In- und Ausland nach Thüringen kommen, braucht es deutliche Signale, dass sie in Thüringen willkommen seien – sonst kommen nicht nur die Zuwanderer nicht, dann wird der Freistaat auch unattraktiv für Menschen aus anderen Bundesländern. Doch wir brauchen sie, sonst wird die Daseinsvorsorge, wie zum Beispiel in der Pflege oder bei Dienstleistungen, wie in der Gastronomie, besonders im ländlichen Bereich nicht mehr gewährleistet sein", so Fauth weiter.
Die Arbeitslosigkeit in Thüringen ging im Juni 2023 weiter zurück. Im Juni waren 62.600 Arbeitslose registriert, 500 weniger als im Vormonat. In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 6.200 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, das entsprach dem Wert vom Mai. Im Juni 2022 zählten die Arbeitsagenturen im Land 56.000 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 5,7 Prozent, im Juni 2022 waren es 5,1 Prozent. Im Ländervergleich lag die Arbeitslosenquote in Thüringen unter der von Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Bremen sowie allen östlichen Bundesländern.
Quelle: VWT