Das ArbG Köln hat mit Beschluss vom 14.01.2023 (14 BV 208/20) entschieden, dass ein Arbeitgeber, der verpflichtet ist, dem Betriebsrat ein Laptop zur Verfügung zu stellen, dieser Verpflichtung nicht nachkommt, wenn er auf der festen Montage des Geräts besteht. Ein Laptop sei ein Mobilgerät und als solches standort-unabhängig verwendbar. Eine Befestigung würde damit der definitionsgemäßen Verwendungsmöglichkeit entgegenstehen.
Sachverhalt
Der Arbeitgeberin war durch das Arbeitsgericht mit Beschluss vom 04.10.2021 aufgegeben worden, dem örtlichen Betriebsrat ein funktionsfähiges Laptop zur Verfügung zu stellen. Diese Entscheidung hat das Landesarbeitsgericht Köln am 24.06.2022 (Az.: 9 Ta BV 52//2) bestätigt.
Die Filialdirektorin der Arbeitgeberin erklärte daraufhin gegenüber der Betriebsratsvorsitzenden, sie händige das Laptop nur unter der Voraussetzung aus, dass man ihr sage, wo sie das Laptop befestigen könne.
Die Arbeitgeberin meint, mit der Verpflichtung zur Überlassung eines Laptops sei nicht der standort-unabhängige Einsatz verbunden. Zudem habe sie ein Interesse daran, das Laptop durch die Befestigung vor Verlust oder Beschädigung zu sichern.
Entscheidung
Das Arbeitsgericht Köln entschied im Januar im Rahmen eines Zwangsvollstreckungsverfahrens, dass die Überlassung des Laptops unter der Bedingung, dieses im Betriebsratsbüro zu befestigen, den Anspruch des Betriebsrats nicht erfülle. Denn ein Laptop sei eine spezielle Bauform eines PCs, die zu den Mobilgeräten zählt und damit standortunabhängig verwendbar sei. Eine Befestigung würde damit der definitionsgemäßen Verwendungsmöglichkeit entgegenstehen, so das Arbeitsgericht.
Mit Blick auf das Argument der Arbeitgeberin, nur ein fest montierter Laptop schütze vor Verlust oder Beschädigung, stellte das Gericht klar, dass der pflegsame Umgang mit überlassenen Sachmitteln zu den Rücksichtnahmepflichten des Betriebsrats nach dem Grundsatz der vertrauensvollen Zusammenarbeit nach § 2 Abs. 1 BetrVG gehöre. Anhaltspunkte dafür, dass hier eine berechtigte Besorgnis bestehe, der Betriebsrat würde dem nicht entsprechen, bestünden nicht.
Die sofortige Beschwerde der Arbeitgeberin gegen den Beschluss wurde zurückgewiesen.
Quelle: VSW & VBF Nord