Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der Zukunftskonferenz, welche am 1. Juli in Freiberg stattfand. Die Veranstaltung wurde von der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion organisiert und lud Expert*innen und Interessierte ein, mit Landtagsabgeordneten über Zukunftsthemen zu diskutieren. Frau Bräunlich, Geschäftsführerin des Fachverbands, war als Podiumsteilnehmerin im Workshop "Nachhaltiges Bauen" vertreten.
Nach den Grußworten von der Vorsitzenden Franziska Schubert und Dr. Gesine Märtens (Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung) startete der Tag mit einer Keynote von Dr. Florian Ranft (Mitglied der Geschäftsführung & Leiter „Green New Deal“, Das Progressive Zentrum). Er spannte den Bogen von Befragungen bei sogenannten „Montagsdemos“ in ostdeutschen Ländern hin zur aktuellen politischen Großwetterlage.
Im Anschluss ging es in zwei Workshop-Phasen á 3 Workshops zu den Themen Energiewende, nachhaltiges Bauen, Frauen im ländlichen Raum, Bürger*innen-Beteiligung, Verkehrswende und Fachkräfte-Zuwanderung.
Was ist möglich und was ist umsetzbar in der Baubranche? Genau dieser Frage ging der Workshop „Nachhaltiges Bauen“ nach. Gleich zu Beginn wurde deutlich: Das Feld und die Akteur*innen sind vielfältig. Vom Rohstoffverbrauch, über Recycling bis hin zur Kreislaufwirtschaft – all das sind zentrale Aspekte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft.
Dabei ist in den letzten Jahren auf politischer Ebene viel passiert. Unter anderem wurde 2022 die Öffnung für das Bauen mit Holz beschlossen. Dennoch sollte man beispielsweise den Baustoff Beton nicht verteufeln, wie die Podiumsteilnehmerin Juliane Bräunlich vom Fachverband Beton und Fertigstellwerke Sachsen/Thüringen e.V. deutlich machte. Sie betonte die Herausforderungen, aber vor allem auch die Potentiale, die im Baustoff Beton stecken. Eines dieser Potentiale ist dessen Kreislauffähigkeit – ein Thema, mit dem sich auch Boris Kaiser von der NGO „cradle to cradle“ e.V. („von der Wiege zu Wiege“) auseinandersetzt. Der Ansatz dahinter ist, den natürlichen und technologischen Kreislauf in Einklang zu bringen und damit Klima- und Ressourcenschutz zusammenzudenken. Hierbei ist es wichtig, nicht nur die äußerliche Natur in den Blick zu nehmen, sondern auch das, was uns umgibt.
Mit unserer räumlichen Umgebung beschäftigt sich Dr. Christoph Möllers, vom Holzbaukompetenzzentrum Sachsen. Die Verwendung von Holz stellt einen Lösungsweg zum umwelt- und klimagerechten Bauen dar. Doch die Regeln in Deutschland sind bisweilen noch zu restriktiv, um die Möglichkeiten des Holzbaus voll auszuschöpfen. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, regionale Lieferketten für Holz wieder zu etablieren, welche im Zuge der Globalisierung verloren gegangen ist. Genau diesem Projekt widmet sich Steffi Schönherr von der Handelskammer Chemnitz Sachsens. Dafür wurde eigens ein anerkanntes Umweltzeichen „Holz von hier“ etabliert.
Am Ende der Diskussion lässt sich festhalten, dass nach Jahren der Versäumnisse ein akuter Handlungsbedarf besteht. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die einzelnen Ansätze nicht gegeneinander auszuspielen, sondern hybride Lösungen zu finden. Nur so kann das Potential in Sachsen voll ausgeschöpft werden.
Moderiert wurde der Workshop von Thomas Löser (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, Fachsprecher für Bauen und Wohnen) und Volkmar Zschocke (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, Fachsprecher für Umwelt- und Naturschutz).
Quelle: https://www.gruene-fraktion-sachsen.de/zukunftskonferenz